Chorbuch 21: 8 Messen (Ordinaria)

Typ:
Handschrift (Band mit mehreren Werken)
Empfänger:
Sachsen, Kurfürst, III., Friedrich (* 1463-01-17 † 1525-05-05)
Bearbeiter:
Alamire, Petrus (* 1470 † 1534)
Erscheinungsdatum:
nach 1521
Umfang:
114 Bl.
Bestand:
Handschriften
Signatur:
Chorbuch 21
Entstehungsort:
Flandern
besitzende Institution:
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek
Literatur:
-- Karl Erich Roediger, Die geistlichen Musikhandschriften der Universitätsbibliothek Jena,
Bd. 1 (Textband), Jena 1935, S. 52
-- Herbert Kellmann, Josquin and the Courts of the Netherlands and France: The Evidence of the Sources, in: E.E. Lowinssky and B.
Blackburn (Hrsg.), Josquin des Prez. Proceeding of the International Josquin Festival Conference, Londoin / New York 1976, S.
213
-- C. Hamm & Herbert Kellmann (Hrsg.), Census-Catalogue of Manuscript Sources of Polyphonic Music. 1400-1550, 1. Auflg.,
Neuhausen-Stuttgart 1979, S. 294
-- Maria Kapp, Musikalische Handschriften des burgundischen Hofes in Mecheln und Brüssel ca. 1495-1530. Studien zur Entwicklung Gerard
Horenbouts und seiner Werkstatt, Darmstadt 1987, S. 124
-- Jürgen Heidrich, Die Deutschen Chorbücher aus der Hofkapelle Friedrichs des Weisen. Ein Beitrag zur mitteldeutschen geistlichen
Musikpraxis um 1500, Baden-Baden 1993, S. XVIIIf.
-- Herbert Kellmann, The Treasury of Petrus Alamire. Music and Art in Flemish Court Manuscripts 1500-1535, Gent und Amsterdam 1999, S. 103
Anmerkung:
Innerhalb der Sammlung Friedrichs ist dieses Chorbuch dennoch einzigartig. Seine Blätter sind aus
Papier, während die anderen Burgundisch-Habsburgischen Handschriften aus Pergamentblättern bestehen.
Das Repertoire des Chorbuchs besteht aus Werken, die innerhalb des gesamten Chorbücherkomplexes nur hier vorkommen. Tatsächlich ist nur das
Chorbuch 20 die einzig existierende Quelle für verschiedene Werke des Chorbuchs 21, einschließlich la Rue's "Missa Sancta Dei
genitrix". Sogar die "Missa Allez regretz" erscheint nur noch in einer anderen Quelle, einem Stuttgarter Manuskript, in dem sie
anonym und unvollständig ist.
Welchen Stellenwert diese spezielle Auswahl an Schriften haben mag, müssen weitere Untersuchungen noch zeigen. In der Zwischenzeit kann bereits
vorausgeschickt werden, dass einige der Werke wahrscheinlich zwei Jahrzehnte zuvor komponiert wurden, bevor das Chorbuch 21 kopiert
wurde.